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The Barley Lake
Reise Bericht
Wie ein harmloser Ausflug in einen Kampf mit Wind und Wetter umschlagen kann.
Lake Barley in zwei Versuchen.

Ein wunderschöner und einsamer Gletschersee in den Caha Mountains.
Der ideale Platz für das ultimative Gefühl von Einsamkeit und Wildnis.
Erreichen kann man ihn zu Fuß, mit dem Fahrrad und auch mit dem Auto.
Die Straße dahin ist jedoch recht abenteuerlich und steil.
Meine erste Begegnung mit diesem See hatte ich bei extrem schlechten Wetter und genau davon handelt dieser kleine Reisebericht.

Erster Versuch:
Nach einer regnerischen Wanderung durch das Glengarriff Woods Nature Reserve entschloss ich mich zum Barley Lake zu fahren und dort weiter zu wandern.
Ich war durchgefroren und die Fahrt versprach etwas Aufwärmung.
Die Straße entpuppte sich jedoch bei diesem Wetter als echte Herausforderung: sie ist ziemlich eng und steil und der Regen wurde richtig stark, auch die Sicht verschlechterte sich rapide.
Das Wasser kam mir auf der Straße entgegen und nach jeder 180 Grad Kurve war es gar nicht so leicht am steilen Berg anzufahren ohne die Reifen durchdrehen zu lassen oder zu riskieren den Motor abzuwürgen.

Mir wurde klar, dass das Wetter definitiv zu heftig war, um die Wanderung zu genießen, und ich hätte gerne abgebrochen, wenn es denn eine Möglichkeit zum Wenden gegeben hätte.
Die gab es nicht und da ich auch nicht sehen konnte, wie das Gelände links und rechts der Straße war, wurde mir zunehmend mulmig zumute, zumal das Auto inzwischen von Windböen ganz schön durchgeschüttelt wurde.
Dazu kam, dass das Navi im Auto die Straße nicht mehr kannte.
Für die Technik fuhr ich inzwischen offroad und mir fehlte jegliche Information, wo ich jetzt eigentlich hingeraten war und was genau vor mir lag.
Als ich schließlich durch den Regen eine Art kleinen Parkplatz erkannte, war ich doch sehr erleichtert - wenigstens das Wenden war gesichert.

Einmal angekommen wollte ich doch wenigstens mal kurz das Unwetter erleben.
Ich zog mir Gummistiefel, Regenhose und einen Poncho an.
Ich hätte es lieber bleiben lassen sollen.
Die Tür riss es mir förmlich aus der Hand - ich stand unvermittelt zwei Schritte weg vom Auto - den Poncho hob es mir über den Kopf - ich konnte ihn gerade noch fassen - jetzt wehrte er sich, knatterte im Wind und fing an mich zu schlagen.
Ich kämpfte mich gegen den Sturm zur offenen Autotür, kam in den Wagen und zog die Tür gegen den Wind mit aller Kraft zu.
Diese ganze Aktion hatte höchstens zwanzig, vielleicht dreißig Sekunden gedauert.

Ich hatte mir mehrere Schichten, ein T-Shirt, einen Hoodie, einen Pullover und auch eine Jacke, angezogen. Das alles war völlig durchnässt, sogar die Gummistiefel waren voller Wasser.
Ich verteilte die Sachen zum Trocknen im Auto und zog andere Sachen an, während das Auto immer wieder von plötzlichen Windböen kräftig durchgeschüttelt wurde.
Wie unvermittelt ein harmloser Ausflug zu einem Kampf mit den Elementen umschlagen kann, hat mich schwer beeindruckt und mich auch zum Nachdenken gebracht.
Langsam fuhr ich durch den dichten Regen zurück ins Tal und ich war heilfroh, als ich wieder normale Straßen erreicht hatte.
So schnell das Unwetter kam, so schnell war es auch wieder weg und ich erlebte im weiteren Verlauf des gleichen Tages auch noch herrliches Wetter und viel Sonnenschein.

Zweiter Versuch:
Ein paar Tage später war ich auf dem Weg von Kenmare nach Glengarriff.
Kurz nach dem Pass entdeckte ich den Lake Barley auf einer Bergkette auf der anderen Seite eines großen Tales.
Von hier aus hatte ich auch einen guten Blick auf die Straße, die auf einem Grad nach oben zu führen schien.
Da alles so friedlich aussah und die Sicht gut war, entschloss ich mich spontan, meinen Ausflug zum Barley Lake zu wiederholen und einen neuen Versuch zu starten.

Auf der Karte sah ich, dass es hier direkt eine Straße den Berg hinuntergab.
Diese würde dann letzten Endes auf die Straße zum Lake Barley führen.
Aber auch dieser Versuch sollte nicht ohne Herausforderung vonstatten gehen.
Ich fuhr den Berg hinunter, die Straße wurde immer steiler und enger und war bedeckt mit Schichten aus nassem Herbstlaub - es wurde rutschig.
Ich fing an mich zu sorgen, ob die Straße zu einem Feldweg auf einer morastigen Wiese werden würde und ich den ganzen Weg rückwärts würde fahren müssen.
Auch bekam ich große Zweifel, ob das Auto es die steile Straße den Berg zurück hinauf schaffen würde, auf diesem nassen rutschigen Laub.

Bevor ich mir jedoch richtig ausgemalt hatte, wie es wäre irgendwo im Nichts mit dem Auto stecken zu bleiben, wurde dieser laubige Weg dann plötzlich zu einer etwas stabilere Straße und alles war wieder gut.
Die Fahrt zum See hoch war dann wunderschön und ich genoss das Panorama.
Oben angekommen habe ich mich mit einer wunderschönen Wanderung durch diese wilde, weite, freie und unberührte Landschaft belohnt.
Der See selbst ist ein einsamer schöner Gletschersee, der viele herrliche Aussichten und eine sehr präsente Stille bietet.


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