Bukarest - Stadtbummel

Wir hatten einfach mal Lust eine uns unbekannte Stadt zu erkunden und fuhren relativ spontan und ohne jegliche Vorbereitung nach Bukarest in Rumänen.
Wir waren auf nichts fokussiert, was man "unbedingt sehen muss", haben die Stadt ohne jeglichen Zeitdruck erlebt und uns über alles gefreut was uns begegnet ist.
Weil wir ganz ohne Erwartungen kamen, waren wir neugierig und offen, nahmen alles so wie es kam und dabei haben wir uns von der Stadt und unserer Stimmung aufsaugen lassen.
Tehnoimport Gebäude

Dieses Gebäude hat meine Aufmerksamkeit erregt.
Erbaut 1935 von den Architekten Harry Stern, Rudolf Fränkel und
Marcel Local.
Das modernistische Gebäude war die Heimat der staatlichen Außenhandelsfirma "Tehnoimportexport".
Seit 1985 beherbergt es Wohnungen.
Ich frage mich die ganze Zeit wie man eigentlich eine Runde Wohnung einrichtet.
Caru' Cu Bere

Zeit für ein wenig Nachtleben.
Man könnte zu Recht sagen, dass es sich hier um einen touristischen Ort handelt.
Aber manchmal sind auch touristische Orte ein Original.
Und das hier ist definitiv eines...
Das Lokal mit seiner im Jugendstil gestalteten Einrichtung wurde 1879 eröffnet und nach einer wechselvollen Geschichte ist jetzt alles im Großen und Ganzen wie früher.
Zuerst dachten wir, dass es zu voll sei, aber dann traten wir trotzdem ein und wurden nicht enttäuscht.
Sie brauen ihr eigenes Bier, sie servieren leckeres Essen und der Gastraum sieht fantastisch aus, daran gibt es nichts Schlechtes.
Und hey, schließlich sind wir Touristen.

Seit 2006 haben die Nachkommen des Gründers die Leitung übernommen. Sie sind bemüht das Andenken zu wahren und den ursprünglichen Zustand des Gebäudes und seines Umfeldes in jedem Detail zu erhalten und da wo nötig wieder herzustellen.
In den oberen Stockwerken des Gebäudes planen sie zudem ein kleines Museum zur Geschichte des Hauses und Ihres Gründers einzurichten.
Metro System

Piața Aviatorilor Metro Station.
Egal wo ich auf der Welt unterwegs bin, das U-Bahn-System einer Stadt ist für mich ein Muss.
Dort finde ich immer ein zusätzliches, manchmal das wahre Gesicht einer Stadt.
Im Untergrund kommt alles zusammen.
Es sind die Geräusche, die Gerüche und das Verhalten der Menschen die einer jeden Stadt einen anderen Charakter verleihen.
In Bukarest wurde die Metro erst 1979 in Betrieb genommen und das Netzwerk wird von Metrorex betrieben.

Piaţa Charles de Gaulle
Bukarest ist die einzige rumänische Stadt die über eine U-Bahn verfügt. Da der Autoverkehr zur Rush-Hour regelmäßig zum Erliegen kommt ist die U-Bahn eine wirklich notwendige Stütze für alle Pendler.
Im Berufsverkehr fahren die Züge dann alle drei bis fünf Minuten.
Im Jahr 2016 wurde das System von knapp 180 Mio. Menschen genutzt.
Das bedeutet fast eine halbe Millionen Menschen pro Tag.

Piaţa Charles de Gaulle
Die einzelnen Stationen entwickeln ihren ganz eigenen Charme.
Sie stellen zudem an vielen Orten auch ein notwendiges Verbindungs- und Unterführungssystem für die Fußgänger dar, um die teils riesigen Straßen und Kreuzungen zu unterqueren.
Platz der Revolution

Ein Ort der Erinnerung.
Hier fand am 22.12.1989 der letzte Aufstand gegen das damalige kommunistische Regime statt.
Es ist der Ort an dem
Nicolae Ceaușescu seine letzte öffentliche Ansprache hielt - danach floh er und wurde kurze Zeit später hingerichtet.
Das Denkmal soll sowohl an diese Ereignisse erinnern als auch an die Wiedergeburt der Nation.
Alt - Neubau Kombi

Dieses Beispiel sehr mutiger Architektur überraschte mich in der Nähe des Platzes der Revolution.
Ich war überrascht und irgendwie auch angezogen von der Mischung aus Alt- und Neubau.
Es sieht aus als ob da einer mit Photoshop ran gegangen ist.
Mutige Architektur
Dachlandschaften

Die Dächer in Bukarest haben mich immer wieder an Postkarten aus Paris erinnert. Immer wieder ließ sich erahnen, dass sich auf manchem Haus eine bunte Mischung aus Terrassen, Wäscheplätzen, Lüftungsschächten Geräten und Leben versteckt.
Überhaupt war ich immer wieder von der Bausubstanz in der Innenstadt fasziniert. Dieser wunderschöne Ausblick präsentierte sich uns aus unserem Zimmer. Das Gebäude gegenüber ist die Nationalbank von Rumänien und daran angeschlossen das Museum der Nationalbank.
Elektroleitungen

Auf dem Weg durch die Nacht stand ich plötzlich an dieser Straßenecke.
Als Elektriker in Bukarest muss man wohl viele Fähigkeiten haben - das Wichtigste, so scheint es mir, ist es den Überblick zu behalten.